Auch Eishockeyspieler sind nicht vor Erkältungen gefeit, so schlug dann die Grippewelle auch in Herford kraftvoll zu! Nachdem Sebastian Köhne und Andreas Martens gesperrt ausfielen, Patrick Buchholz erst nachmittags von einer Dienstreise zurückkam, wurde der Kader im Laufe der Woche nicht größer. Lucas Derksen, Timo Becker und Andreas Doppleb hatten schon die ganze Woche das Bett hüten müssen und waren nicht einsatzbereit, am Freitag morgen meldeten sich dann auch noch Kai Frenzel und Matthias Wolff krank.
So standen Anton Weißgerber zum Anpfiff nur 12 Feldspieler zur Verfügung, eine Zahl, die während des Spiels noch deutlich reduziert wurde. Dennoch hatten sich die Ice Dragons vorgenommen, sich für die weniger gelungenen letzten Spiele zu rehabilitieren und gaben den gut 500 Anwesenden Zuschauern, davon ca. 50 Schlachtenbummler aus Soest, genug Gelegenheit zum Jubeln und zeigten den Boerdeindianern aus Soest beim 12:2 Erfolg deutlich ihre Grenzen auf.
Die angespannte Personalsituation hatte wieder das Durchmischen der Reihen zur Folge, was dazu führte, das die Ice Dragons anfangs etwas brauchten, um ins Spiel zu finden. In den ersten paar Minuten wirkten die Spieler der Soester EG etwas wacher, doch Lars Morawitz im Herforder Tor war auf dem Posten und hielt die ersten Schüsse. Mit fortlaufender Spielzeit fanden die neuformierten Reihen immer besser zusammen, und fingen an, sich durch die gegnerische Abwehr zu wirbeln. In der 10. Spielminute dann auch mit Erfolg. In Unterzahl hatte Patrick Preuße den Puck abgefangen, war an zwei Gegenspielern vorbeigegangen und legte für Nils Bohle auf und der brachte die Ice Dragons mit 1:0 in Führung. Nur eine Minute später war erneut Bohle zur Stelle, und verwandelte einen Abpraller zum 2:0. Direkt im Anschluß an diesen Treffer nahm Gästecoach Wefringhaus eine Auszeit, wollte seine Mannschaft neu einstellen. Doch ohne Erfolg. Wieder nur eine Minute später kam die Scheibe über Jan-Niklas Linnenbrügger und Gordon Nickel zu Alexander Gaal, der zum 3:0 verwandelte. Die Ice Dragons spielten aus einem Guß, setzten sich immer wieder im gegnerischen Drittel fest – und erhöhten auf 4:0. Wieder war es Alex Gaal, der nach großartiger Vorarbeit von Jan-Niklas Linnenbrügger und Slava Koop aus kurzer Distanz vollendete, gespielt waren knapp 14 Minuten. Und die Ice Dragons waren noch nicht satt, sie drückten weiter aufs Tempo! In der 18. Minute war es Patrick Preuße, der eine tolle Vorarbeit zum 5:0 verwandelte, das Spiel war eigentlich schon entschieden. Doch nur eine Minute später meldeten sich die Soester Boerdeindianer kurzfristig zurück. Auf Vorlage von Gordon König hielt Stefan Sprenger bei einem Soester Konter in Herforder Unterzahl drauf und überwand Morawitz mit einem Schlenzer. Dieses 5:1 war dann auch der Pausenstand.
Zum 2. Drittel fehlte dann schon der erste Herforder Spieler, Waldemar Oppenländer blieb mit einer Rippenverletzung in der Kabine. Auch Lucas Klein mußte behandelt werden, konnte aber vorerst weiterspielen.
Währenddessen tauschten die Soester ihren Goalie aus, für Stefan Seiwerth kam Sören Werth in den Kasten, konnte den aber auch nicht lange sauber halten. In der 23. Minute kam die Scheibe im Powerplay über Gordon Nickel zu Slava Koop, der hielt drauf und Tim Horstbrink fälschte unhaltbar ab zum 6:1 ab. Anschließend drückten die Ice Dragons zwar weiter, konnten aber vorerst keine Ihrer vielen Chancen nutzen. So dauerte es bis zur 33. Minute, ehe der Herforder Fanblock wieder jubeln konnte. Auf Vorlage von Lucas Klein und Patrick Preuße hielt André Schäfer drauf, und traf. Und nur 21 Sekunden später war Gordon Nickel zur Stelle, der auf Vorlage von Jan-Niklas Linnenbrügger und Alex Gaal auf 8:1 erhöhte. Tore fielen danach im 2. Drittel keine mehr, aber weitere Verletzungen gab es zu beklagen. Alex Gaal verließ mit einer Schulterverletzung das Eis und konnte nicht mehr weiterspielen, Michael Reim verletzte sich an der Schulter, stellte sich nach kurzer Behandlungspause aber trotz starker Schmerzen voll in den Dienst der Mannschaft und verdient dafür allergrößten Respekt!
In der Pause kam dann das Aus für Lucas Klein, dessen zuvor behandelte Platzwunde während des zweiten Drittels wieder aufplatzte und nun genäht werden mußte, er wird jetzt wohl etwas länger pausieren müssen. Mit nun nur noch 9 Feldspielern gingen die Ice Dragons zurück aufs Eis und legten noch einmal richtig los! Nichtmal eine Minute war gespielt, als Patrick Preuße von Jan-Niklas Linnenbrügger und Gordon Nickel traumhaft freigespielt wurde und auf 9:1 erhöhte. Und nur 90 Sekunden später war es soweit, die Fans hatten Ihren 2-stelligen Sieg! Nach Vorarbeit von Jan-Niklas Linnenbrügger hielt Gordon Nickel drauf, der mit nach vorne gestürmte Slava Koop schob den Abpraller durch die Schoner des Soester Goalies. Der nächste Treffer gehörte dann wieder den Gästen. Einen der wenigen Angriffe, vorgetragen durch Patrick Riedel und Christian Sprenger, vollendete Thomas Ehlert zum 10:2. Aber die Ice Dragons schlugen noch einmal zurück. In der 52. Spielminute kam die Scheibe über Patrick Preuße und Nils Bohle zu Jan-Niklas Linnenbrügger, der das Hartgummi aus kurzer Distanz unter die Latte schlenzte. Den Schlußpunkt aber setzte Nils Bohle, der eine schöne Vorarbeit von Michael Reim und Jan-Niklas Linnenbrügger in der 55. Minute zum 12:2 Endstand verwandelte. Da zwischenzeitlich auch Gordon Nickel stark blutend das Eis verlassen mußte, spielten die Ice Dragons nun mit nur noch 8 Feldspielern die letzten 5 Minuten die Uhr runter und liessen nichts mehr anbrennen!
Torfolge:
1:0 Bohle/Preuße (9:18) UZ1; 2:0 Bohle (10:25); 3:0 Gaal/Nickel/Linnenbrügger (11:30);
4:0 Gaal/Linnenbrügger/Koop (13:48); 5:0 Preuße/Bohle (17:58); 5:1 St.Sprenger/König (18:46) PP1;
6:1 Horstbrink/Koop/Nickel (22:38) PP1; 7:1 Schäfer/Preuße/Klein (32:18) PP1;
8:1 Nickel/Linnenbrügger/Gaal (32:39); 9:1 Preuße/Linnenbrügger/Nickel (40:59);
10:1 Koop/Nickel/Linnenbrügger (42:34); 10:2 Ehlert/C.Sprenger/Riedel (46:33);
11:2 Linnenbrügger/Bohle/Preuße (51:55); 12:2 Bohle/Linnenbrügger/Reim (54:46)
Strafen:
Herford 18
Soest 26 + 10 (Seb.Sprenger)