Enttäuschung pur - da war einfach mehr drin.

  • NRW-Liga: TuS Wiehl vs. Soester EG 7:5 (1:3; 2:1; 4:1)


    Die Auswärtsfahrt nach Wiehl begann eigentlich sehr vielversprechend. Ein gut gefüllter Bus, in dem neben den bekannten Ausfällen Döscher und Kapitza kurzfristig lediglich noch Christian Sprenger fehlte, traf pünktlich bei schönem Herbstwetter vor Ort ein.


    Und auch auf dem Eis begannen die Bördeindianer mit klaren Aktionen sowie dominanter und schöner Spielweise. Die SEG trat auf als wollte sie keinen Zweifel aufkommen lassen, wer beim Saisonauftaktspiel der beiden Mannschaften das Eis als Sieger verlassen sollte. Mit der Marschroute gestartet, diszipliniert, Strafzeiten vermeidend und die Konterstärke der Gastgeber beachtend aufzutreten war es ein erfolgsversprechender Beginn der SEG. Folgerichtig eine schnelle 2:0 Führung durch Tore von Kolja Kundrun (5. Spielminute) und Gordon König (7.). Danach nutzte Wiehl den ersten Fehler der SEG. Wiehl traf in Überzahl (Strafe Jan Buschmann) zum 1:2 (8.). Die SEG dominierte aber auch in der Folge und erhöhte erneut durch Kolja Kundrun auf 3:1 (11.). Allerdings schaffte es der Gegner im weiteren Verlauf des ersten Drittels einzig durch eine überharte Gangart das zuvor so dominante Spiel der SEG zu zerstören. Folge waren Verletzungen von Thomas Ehlert und Sören Werth. Ehlert konnte mit einer Platzwunde im Gesicht nach mehrfacher Behandlung das Spiel fortsetzen und sein Gegner erhielt eine Spieldauerdisziplinarstrafe. Hingegen war für Werth das Spiel verletzungsbedingt beendet und Neuzugang Tobias Arndt kam zu seinem Ersteinsatz für die Bördeindianer. Für das rüde Foul an Werth kam dessen Gegenspieler mit einer 2+2 Minuten-Strafe mehr als günstig davon. Leider verlor die SEG nunmehr ihre Linie. Anstelle das Spiel mit konsequenten Eishockey weiter zu dominieren kam es nun zu teils vollkommen unnötigen Strafzeiten auf Seiten der SEG. Martin Pietsch, Ehlert, Stefan Sprenger und Buschmann kassierten kleine Strafen und Buschmann zudem in der Schlussminute des ersten Drittels noch eine 10-Minuten Strafe.


    In der ersten Drittelpause wurde in der Soester Kabine eindringlich und klar angemahnt, die konsequente, dominante und erfolgreiche Spielweise des Beginns des ersten Drittels wieder aufzunehmen, die Hektik zu beenden und Ruhe einkehren zu lassen. Es wurde die Gefahr aufgezeigt, dass es ansonsten erfahrungsgemäß zu einem bösen Erwachen kommen dürfte und nach dem Spiel eine vollkommen unnötige und bittere Niederlage beklagt werden muss.


    Im zweiten Drittel kassierte die SEG allerdings direkt zu Beginn zwei Gegentore (22. und 23.). Beide Tore fielen erneut in Unterzahl (Strafe Sebastian Sprenger respektive König). Ab jetzt war es ein richtig spannendes Spiel. Wiehl war von der SEG aufgebaut worden und hatte zunehmend mehr Selbstvertrauen. Kolja Kundrun brachte die Bördeindianer mit seinem dritten Tor des Abends (25.) zwar wieder in Führung, allerdings verletzte sich der überaus agile Neuzugang Sebastian Riede. Dieser konnte das Spiel nach zwischenzeitlicher Behandlung nur eingeschränkt fortsetzten. Wiehl attackierte sodann mehrfach noch den Soester Torwart Arndt und Neuzugang Christian Mühlfort, der bis hierhin eine überzeugende Leistung bot, erhielt nach Verteidigung des jungen Soester Torwarts eine Spieldauerstrafe wegen Verletzungsfolge des Gegenspielers. Sodann musste die Mannschaft wie schon während der ersten Verletzungen und der Disziplinarstafe gegen Buschmann umgebaut werden. Manuel Jahrendt wurde sodann von der Stürmerposition auf die des Verteidigers zurückgezogen und zeigte, dass er ein guter Allrounder und Neuzugang ist.


    Im letzten Drittel spielte die SEG zwar disziplinierter, erhielt aber dennoch insgesamt noch 6 Strafminuten. Da Wiehl bis dahin genug Möglichkeiten hatte das Überzahlspiel "zu trainieren" blieben die Strafzeiten selbstredend nicht ohne Folgen. Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich zum 4:4 (44.) brachte der neue Mannschaftskapitän Jan Siering die SEG nochmals in Führung (48.). Allerdings folgte der 5:5 Ausgleich (49.) in doppelter Unterzahl (Strafen Jannick Carels und Buschmann). 65 Sekunden vor Schluss ging dann Wiehl erstmalig in Führung. Das Tor fiel erneut in Soester Unterzahl (Strafe Ehlert). In der Schlussminute traf dann Wiehl von der eigenen Torlinie mit einem sehenswerten empty net goal zum 7:5 in das verwaiste Soester Tor. Mithin war eine vollkommen unnötige und bittere Soester Niederlage besiegelt.


    Auch wenn es einige diskutable Strafzeiten gegen Soest gegeben haben mag, so bleibt die so alte wie immer wieder richtige Erkenntnis: Auf der Strafbank gewinnt man keine Spiele!


    Fazit des Abends: Trotz wiederholter Mahnungen gibt man ein dominantes Spiel auch durch Disziplinlosigkeiten und fehlender Konzentration auf die eigentliche Sache unnötig aus der Hand. Ferner gibt es drei verletzte Spieler, einen mit 10-Minuten-Strafe vorbelasteten Spieler sowie einen für das kommende Heimspiel gegen den EHC Troisdorf (Sonntag, 16.10.11, 19:00 Uhr, Eissportzentrum Möhnesee) gesperrten Spieler.


    Auf der Rückfahrt war dann ein neuer "Wegbegleiter", namens Enttäuschung pur, dabei. Da passte es schließlich in das Bild der Rückfahrt, dass das schöne Herbstwetter der Anreise mit dunklem und regerischem Herbstwetter getauscht hatte.